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Musikschule Radtke

 

2011

Junge Musiker spielen groß auf

37 Beiträge beim großen Jahreskonzert der Gammelbyer- und Schleswiger Musikschule Radtke in "Carls Showpalast"

Eckernförde - Allein mit einem Keyboard vor 280 aufmerksamen Zuschauern auf der Bühne stehen oder das Zusammenspiel in einer Bigband präsentieren - das bietet die Musikschule Radtke jungen Musikern seit Jahrzehnten, wenn das öffentliche Vorspiel auf dem Programm steht. Zum zweiten Mal in 31 Jahren fand das Schüler-Jahres-Konzert im Carls Showpalast statt.

Eröffnungsstück "A Little Respect"

Das Bühnen-Arrangement war wie gewohnt bei der Musikschule aus Gammelby uns Schleswig. Sechs elektronische Tasteninstrumente füllten die Bühne, dahinter thronten zwei Schlagzeuge, vorne Am Rand warteten Gitarren in ihren Ständern auf die Musiker und Mikrofonständer auf die Sängerinnen. Alle jungen Musiker kleideten sich ausschließlich in Schwarz und Weiß, viele festlich im steifen Kragen mit Krawatte oder Fliege und Sakko dazu - wenn auch manchmal Freizeithosen und Sportschuhe darunter steckten. Heiterkeit im Publikum erregten die Ausmaße der Notenblätter und eine für Radtke-Schüler übliche Marotte: fast alle Tastenspieler zogen ihre Schuhe aus. Der Blick der Schüler ruhte voll konzentriert auf den Notenblättern. Schaueffekte blieben Mangelware. Die Beherrschung des Instruments und des Stückes standen klar im Vordergrund. Weniger der Bühnenshow und viel mehr der Erkenntnis des musikalischen Könnens diente die Videoschau auf der Leinwand. Während der Auftritte verfolgte eine Videokamera die Bewegungen der Musiker. Sonst nichts sichtbare Fingerfertigkeit und Dynamik machte die Kamera im Saal sichtbar, erweiterten für die Zuschauer den Blick auf das Können der Musiker. Etwa die Hälfte der knapp 40 Darbietungen waren orchestriert, so dass oft sechs E-Orgeln gleichzeitig erklangen, manchmal unterstützt von Schlagzeug, E-Gitarre und E-Bass. Wenn die jungen Pianisten auf dem Klavierstuhl Platz nahmen, reichten ihre Füße oft nicht einmal auf den Bühnenboden, so klein waren die jüngsten Musikschüler. Andere wuchsen inzwischen zu hoch aufgeschlossenen Damen und Herren heran, fiel regelmäßigen Besuchern der Jahres-Konzerte auf.

Zum Beispiel Jonas Kahl. Fast sah und hörte man die Kosaken in den Saal herein galoppieren, als der lanjährige Radtke-Schüler den Säbeltanz erklingen ließ. Dank der Projektion beobachteten die Zuschauer, wie er mit den Händen auf beiden Tastenreihen der E-Orgel wirbelte und das die schnellen Tonlagenwechsel ein hohes Tempo der Fußarbeit erforderten.

Musik vom Feinsten: Janas Kahl ließ den "Säbeltanz" erklingen.

Oder Maria Schwarten, die Pianistin mit der klaren, ausdrucksstarken Stimme. Sie verschwand fast hinter ihrem Haar, und wäre bei ihrem einzigen Auftritt des Abends ohne die Videoübertragung fast unsichtbar geblieben.

Maria Schwarten brachte "Use Somebody" zu Gehör.

Geschickt arrangierte Institutsleiter Werner D. Radtke die Auftritte seiner Zöglinge. Musikalisch begabte und sehr fleißige Schüler durften alleine nur mit den Klängen ihres Tasteninstruments vor das Publikum treten. Wer sichrbar und hörbar etwas mehr seine Klaviertechnik oder die Stimme üben muss, trat im Ensemble auf die Bühne oder bekam Unterstützungen von der Technik eingespielt.

Boten eine konzentrierte Darbietung von "Rolling In The Deep": Katrin Stocks (Orgel), Marica Thiele (Gesang), Vanessa Berg (E- Bass) und Joans Kahl (E- Gitarre).

Säbeltanz-Interpret Kahl stand zuerst als kühl agierenderGitarrist am Bühnenrand. Vanessa Berg schulterte Anfangs einen E-Bass und später die elektrische Gitarre. Arne Meines gehörte zum Ensemble, das die ersten Hits intonierte, als Solist erntete er Jubel mit seiner Tasten-Version von "Le Coucou".

Arne Meines präsentierte "Le Coucou".

Das Spiel in der Gruppe gehört zur Philosophie des Musiklehrers. "Junge Musiker profitieren davon, wenn sie ihr Können teilen und gemeinsam üben", erläuterte Musikschulleiter Radtke das Konzept. Daraus entstehe eine Atmosphäre der Selbstsicherheit und des Vertrauens. Dann forderte er das Publikum auf:  "Genießen und jubeln Sie. Die jungen Leute haben viel Kraft und Freizeit geopfert."

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